08.05.2025
Was geschieht, wenn die Sponsoren queerer Veranstaltungen wegfallen?
Wenn das Glitzern verblasst: Was passiert, wenn Sponsoren sich vom Pride zurückziehen?
In den letzten Jahren war der Juni bunt – und das nicht nur wegen uns. Plötzlich waren Konzerne queerer als dein Lieblings-Drag-Brunch: Regenbogen-Logos, Diversity-Kampagnen, Pride-Merch aus der Marketinghölle. Wir haben’s gefeiert – kritisch, klar, aber trotzdem. Denn Sichtbarkeit ist Sichtbarkeit.
Doch jetzt? Bye bye, Rainbow-Merch.
Wirtschaftskrise, Rechtsruck, Shitstorms – und viele Sponsoren machen plötzlich einen Rückzieher. Besonders internationale Großkonzerne fahren ihr queeres Engagement runter. Was auf den ersten Blick wie ein Desaster wirkt – wegbrechende Budgets, gefährdete CSDs – wirft eine wichtige Frage auf:
👉 Waren diese Partnerschaften je echt?
Die Wahrheit ist unbequem: Einiges war nur Imagepflege. Regenbogen, solange es PR bringt. Jetzt, wo’s ungemütlich wird, zeigt sich, wer wirklich Haltung hat – und wer nur Hochglanz.
Doch genau hier liegt die Chance: Weniger Pinkwashing, mehr echte Partnerschaften.
Weniger „Wir sind dabei“, mehr „Wir sind mit euch“.
Gleichzeitig müssen wir uns fragen: Haben wir uns zu abhängig gemacht?
Ein Pride, der von der Community getragen wird, kann politischer, ehrlicher und resilienter sein – ohne den Glitzer zu verlieren. Und ja, Sichtbarkeit kostet Geld. Aber vielleicht ist jetzt der Moment, neue Wege zu gehen:
🪩 Community-Funding statt Corporate-Overkill
🏳️🌈 Kooperationen mit lokalen Partner*innen
💪 Solidarität statt Sponsorenvertrag
Wir sagen nicht: Weg mit allem. Auch Pinkwashing hatte Effekte – es hat Diskussionen angestoßen, Sichtbarkeit geschaffen, intern Druck aufgebaut. Und queere Menschen in Unternehmen verschwinden ja nicht, nur weil der Werbebanner abgeschaltet wird. Wichtig ist, genau hinzuschauen: Wer meint’s ernst? Wer bleibt? Wer nutzt die Bühne für Haltung – und nicht nur fürs Image?
Die Frage ist nicht, ob wir Sponsoring brauchen – sondern, wie wir es gestalten wollen.
Und vor allem: Welche Zukunft wollen wir für unsere queeren Räume?
Jetzt ist der Moment, Verantwortung zu übernehmen – als Community, als Szene, als Stadt.
🗣️ Was denkst du? Ist der Rückzug der Unternehmen ein Rückschritt – oder der Neustart, den wir gebraucht haben?